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01 Dokuzentrum

Die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ im Dokuzentrum dokumentiert die Reichsparteitage in Nürnberg und ihre Funktion innerhalb des Nationalsozialismus. Erklärungsansätze für die Faszination, die diese Großveranstaltungen ausüben konnten, haben ebenso ihren Platz wie das schonungslose Bild der Gewalt, das dem totalitären System beim Bau des Reichsparteitagsgeländes innewohnte.

02 Reichsparteitagsgelände

Mehr als 11 km sollte das Nürnberger Reichsparteitagsgelände umfassen. Hätte nicht das Ende des Zweiten Weltkriegs die Pläne gestoppt, Nürnberg wäre ein städtebauliches Symbol für nationalen Größenwahn. Die Kongresshalle sollte 70 m hoch werden und das größte freitragende Dach der Welt besitzen.

03 Große Straße

Der Bau als Aufmarschstraße und zentrale Achse des Geländes wurde 1939 beendet. Sie konnte jedoch nie für Parteitage benutzt werden, da nach Kriegsbeginn keine solchen Veranstaltungen mehr stattfanden. Die eigentliche Straße ist zwei Kilometer lang (1,5 km wurden fertiggestellt) und 40 m breit. Die mit verschiedenen Farben verlegten Granitplatten, sollten den Marschierenden die Ausrichtung erleichtern.

04 Silbersee

Neben dem Kleinen Dutzendteich befindet sich der Silbersee. Dort sollte das größte Stadion der Welt entstehen und mehr als 400.000 Menschen Platz bieten.

05 Zeppelintribüne und Zeppelinfeld

Auf dem Zeppelinfeld fanden ab 1933 Veranstaltungen der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes statt. In den Jahren 1935 bis 1937 wurde die Zeppelinwiese nach einem Entwurf von Albert Speer in ein Aufmarschgelände mit Tribünenanlagen umgestaltet. Insgesamt bot das Areal Platz für bis zu 320.000 Menschen, davon 70.000 als Zuschauer auf den Tribünenanlagen. Die Tribünen wurden durch 34 Türme, auf denen Fahnenmaste und Flakschein werfer standen, gegliedert. Zentrales Element war die Sprecherkanzel, von der aus Adolf Hitler Paraden abnahm und zu den Massen sprach. Wie auch bei der Luitpoldarena war die gesamte Anlage auf diesen Punkt und damit auf die Person des „Führers“ ausgerichtet, was ihr einen altarähnlichen Charakter verlieh.

06 Luitpoldarena

Die Parkanlage wurde ab 1933 durch eine streng gegliederte Aufmarschfläche ersetzt, die Luitpoldarena mit einer Fläche von 84.000 m². Gegenüber der Ehrenhalle errichtete man eine Rednertribüne. An der Ehrenhalle selbst wurde den Gefallenen des Hitlerputsches von 1923 gedacht. Die direkte Verbindung zwischen Tribüne und Halle bestand aus einem breiten Granitweg. In diesem Ensemble fanden während der Reichsparteitage die Aufmärsche von SA und SS mit bis zu 150.000 Menschen statt. Zentrale „Reliquie“ war die Blutfahne, die angeblich beim Hitlerputsch von den Putschisten mitgeführt worden war. Bei der Blutfahnenweihe wurden neue Standarten von SA- und SS-Einheiten durch Berührung mit der Blutfahne „geweiht“.

07 Luitpoldhalle

Die Luitpoldhalle bot Platz für bis zu 16.000 Menschen. In ihr fand im Rahmen der Reichsparteitage der Parteikongress statt. Während der Jahre 1933 bis 1936 wurde in die Halle die damals größte Orgel Europas eingebaut. Die durch einen Bombentreffer beschädigte Halle wurde 1950 gesprengt und abgetragen. Das Areal wird heute als Parkplatz genutzt.

Nürnberger Prozesse

Die Nürnberger Prozesse stehen weltweit für die juristische Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechtsregimes. Neben dem Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher gab es
noch zwölf Nachfolgeprozesse gegen NS-Größen aus Wirtschaft, Justiz, Ärzteschaft und Militär. Der Justizplatz in der Fürther Straße ist ein ausladener Gebäudekomplex mit ca. 600 Räumen im Stil der „Deutschrenaissance“. Im Zweiten Weltkrieg weitgehend inaktiv wurde er 1916 von Bayerns letztem König Ludwig III eingeweiht. In dem östlichen Nebengebäude liegt im Mittelteil auf Höhe des zweiten Stocks hinter vier großen Fenstern der historische Schwurgerichtssaal 600. Dort fanden von Oktober 1945 bis April 1949 die Prozesse statt. Da der Saal vom Landgericht Nürnberg-Fürth noch immer genutzt wird, sind Besichtigungen unter der Woche nur möglich, wenn der laufende Prozessbetrieb dies zulässt.

Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:

Reichsparteitagsgelände:
Mit der Straßenbahn Linie 9 vom Hauptbahnhof direkt bis zum Doku-Zentrum. Fahrzeit ca. 15 Minuten.

Schwurgerichtsaal:
Mit der U-Bahn Linie 1 vom Hauptbahnhof Richtung Fürth.
Aussteigen an der Haltestelle Bärenschanze.